Notstromaggregat erden: Was muss ich beachten?

Muss ich ein Notstromaggregat erden

Wer sich mit Elektrizität und Generatoren beschäftigt, kommt nicht lange um das Thema „Erdung“ herum. Ob und wann du dein Notstromaggregat erden musst, erfährst du hier.

Du möchtest dir also einen Stromerzeuger zulegen, um jederzeit und überall Strom beziehen zu können. Wenn du beginnst dich mit der Materie zu beschäftigen, dann stolperst du bestimmt bald über die Erdung von Notstromaggregaten.

Vielleicht hast du von dem Wort schon einmal im Zusammenhang mit Elektrizität gehört. Jeder, der sich mit dem Fachgebiet befasst, kennt dieses wichtige Schlagwort.

Selbst Laien ist es ein Begriff, auch wenn sie sich nicht genau damit auskennen.

Aber keine Sorge. Dafür sind wir da!

Im Folgenden gehen wir dem Begriff auf den Grund. Wir erklären dir, was eine Erdung ist und welchem Zweck sie dient. Wir zeigen dir zudem, worauf du achten musst, wenn du ein Notstromaggregat erden möchtest und wann das überhaupt notwendig ist.

Was ist eine Erdung und warum ist sie notwendig?

Wenn du ein elektrisches System erdest, verbindest du es mit der Erde.

Das Ziel des Vorgangs ist es, die sichere Nutzung der Elektrizität zu gewährleisten. Eine Erdung stellt sicher, dass der Strom bei einem Fehler oder Kurzschluss zur Erde fließt.

Ebenso leitet sie elektrostatische Aufladungen ab. Dies verhindert, dass der Strom unkontrolliert durch Geräte fließt und diese zerstört. Vor allem schützt sie Menschen vor lebensbedrohlichen Stromschlägen, die bei Berührung möglich wären. Die korrekte Erdung von Stromerzeugern ist deshalb äußerst wichtig.

Du siehst, dass die Erdung eines elektrischen Systems hochgradig wichtig ist, um Gefahren zu vermeiden. Im schlimmsten Fall kann man Herz-Rhythmus-Störungen bekommen und sogar sterben, wenn ein elektrisches Gerät nicht geerdet ist.

Schau mal hier: „11 Dinge, die du über den Aufstellort des Stromaggregats wissen musst!

Wann musst du ein Notstromaggregat erden und wann nicht?

Ohne Verbindung zum Erdreich wirken tragbare Notstromaggregate als Schutz-Trenntrafo. Das heißt, dass das Aggregat elektrische Energie isoliert und keine Gefahr bei Berührung besteht.

Mobile Notstromaggregate weisen die folgenden Kennzeichen auf:

  • Sie erzeugen eine Spannung, die weniger als 500 Volt beträgt.
  • Der erzeugte Strom wird über höchstens 500 Meter transportiert.
  • Multiplizierst du den Transportweg mit der Spannung, dann ist das Ergebnis niedriger als 100.000.

Du musst dein Notstromaggregat erden, wenn eine der zwei folgenden Voraussetzungen vorliegt:

  1. Du leitest brennbaren Kraftstoff mit einer Pumpe in den Tank des Aggregats. In diesem Fall kann es durch elektrostatische Aufladung zu einer Explosion kommen.
  2. Der Generator gibt den erzeugten Strom an eine Anlage beziehungsweise ein Kabelnetz ab. Dies ist bei jedem Anschluss an das Hausnetz der Fall.

Aus dem zweiten Punkt leitet sich ab: Eine Erdung ist erforderlich, wenn du dein Haus bei einem Stromausfall mit Notstrom versorgen willst.

Schau mal hier: „Im Check: Notstromaggregate für Hauseinspeisung

Separat abgeleitete und nicht separat abgeleitete Systeme

Du bist dir unsicher, ob du dein Notstromaggregat erden musst? Dann wirf zunächst einen Blick in die Bedienungsanleitung.

Dort solltest du Informationen zu allen sicherheitsrelevanten Aspekten wie der Erdung finden.

Als Faustregel gilt: Ist dein Generator ein separat abgeleitetes System, ist eine Erdung notwendig.

Woher weißt du, ob dein Generator ein solches System ist?

Überprüfe dazu den Umschalter deines Generators.

Der Umschalter eines nicht separat abgeleiteten Systems kann nicht auf einen Erdleiter übertragen werden.

Wo darfst du ungeerdete Notstromaggregate nutzen?

Beachte, dass es unterschiedliche Vorschriften gibt, die eine Erdung des Aggregats vorsehen können. Stelle deshalb sicher, in Kenntnis dieser Bestimmungen zu sein und sie zu befolgen.

Du kannst einen ungeerdeten Stromerzeuger betreiben, wenn dieser mit keinem Kabelnetz verbunden ist. Damit eignen sie sich zur Nutzung beim Camping.

Ausnahmen bilden Netze, die Fachleute als „IT-System“ bezeichnen. Du müsstest in diesem Fall eine Isolationsüberwachungseinrichtung installieren. Hinter dem Wort verbirgt sich ein System, das Isolationsfehler optisch oder akustisch meldet. Solche Installationen dürfen nur ausgebildete Fachleute vornehmen.

Unsicherheiten und widersprüchliche Informationen zur Notwendigkeit von Erdungen

Vor allem in Camping-Foren im Internet findest du viele Halbwahrheiten zur Notwendigkeit von Erdungen.

Manche Personen behaupten, eine Erdung sei nur bei leistungsstarken Generatoren notwendig. Andere sagen, dass ein mobiler Stromerzeuger stets zu erden ist.

Richtig ist:Stromerzeuger mit einer Leistung bis zehn Kilowatt verfügen zumeist über einen Schutzpotenzialausgleich. Damit ist keine Erdung erforderlich.

Generatoren mit einer höheren Leistung sind zwingend zu erden, und zwar durch eine Fachperson.

Bei einem Anschluss an das Hausnetz gilt jedoch: Auch Stromerzeuger mit einer Leistung von weniger als zehn Kilowatt sind zu erden.

Schau mal hier: „Leistungsstarke Stromerzeuger für Innenräume im Check

Wie kann man ein Notstromaggregat erden?

Wir haben dir gezeigt, dass du dein Notstromaggregat in den meisten Fällen erden musst.

Wie du dabei vorgehst, erklären wir dir in einer detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Zunächst ein Ratschlag: Willst du deinen Stromerzeuger erden, betrachte dies nicht als beiläufige Angelegenheit. Ein korrektes und gewissenhaftes Vorgehen ist nicht weniger als lebenswichtig.

Die Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung erleichtert dir das Einbringen des Erdungsstabs.

Du benötigst verschiedene Werkzeuge, die dir die Arbeit erleichtern.

Besorge dir einen hochwertigen, schweren Hammer. Diesen benötigst du, um den Erdungsstab tief in die Erde zu treiben.

Weiterhin benötigst du eine Abisolierzange.

Lege ebenso einen Schraubenschlüssel und einen Schraubenzieher bereit.

Je nach Gelände benötigst du eine Schaufel.

Schritt 1: Du installierst den Erdungsstab

Treibe den Erdungsstab aus Kupfer mit einem Hammer in den Boden. Du kannst ihn, je nach Bodenbeschaffenheit, auch vergraben. Achte darauf, dass sich der Stab am Ende mindestens einen Meter tief in der Erde befindet.

Der Erdungsstab bietet nur dann Sicherheit gegen Stromschläge, wenn er tief in der Erde liegt. Die Tiefe schützt dich und andere Menschen vor gefährlichen elektrischen Entladungen.

Ist der Boden zu hart, lockere ihn mit Wasser auf.

Bei ungünstiger Bodenbeschaffenheit kannst du den Stab in einem Winkel einschlagen. Dieser sollte bei etwa 45 Grad liegen.

Schritt 2: Du verbindest den Kupferdraht mit der Erdungsstange

Die Erdungsstange ist noch nicht mit einem Kupferdraht umwickelt. Letzterer spielt bei der Erdung eine zentrale Rolle.

Mit deiner Abisolierzange entfernst du 20 bis 30 Zentimeter der Isolierung vom Kupferdraht. Das abisolierte Ende wickelst du um das aus dem Boden ragende Ende des Erdungsstabes. Nutze deine Zange, um den Kupferdraht fest mit dem Stab zu verwickeln.

Schritt 3: Du verbindest den Erdungsstab mit dem Generator

Nutze deine Abisolierzange, um die Isolierung vom freien Ende des Kupferdrahtes zu entfernen. Stelle anschließend sicher, dass dein Notstromaggregat ausgeschaltet ist.

Verbinde dann das freie Ende des Kupferdrahtes mit dem Generator. Dazu suchst du an deinem Generator nach einer Erdungsschraube. Löse diese Schraube mit deinem Schraubenzieher. Wickle den Kupferdraht um die Erdungsschraube.

Nutze auch hier die Zange, um den Draht fest zu verwickeln. Anschließend ziehst du die Schraube fest. Damit ist dein Notstromaggregat sicher geerdet.

Schau mal: „Gibt es Notstromaggregate für Starkstrom?

Hier findest du ein hilfreiches Video zum Thema:

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Mehr Informationen

Wer kann mir helfen, wenn ich mich nicht auskenne?

Bist du dir unsicher, wie du die Erdung vornimmst, zögere nicht, eine Fachperson um Hilfe zu bitten. Ein Elektriker ist Experte auf seinem Fachgebiet und gewährleistet eine sichere und kompetent durchgeführte Erdung.

Er wird dir sagen, ob du dein Notstromaggregat erden musst und welche Schritte nötig sind. Lasse dir einen Kostenvoranschlag geben und vergleiche zwei bis drei Angebote. Die Preise können stark voneinander abweichen.

Die häufigsten rund um die Erdung von Notstromaggregaten

Da die Erdung von Stromerzeugern von höchster Wichtigkeit ist, haben wir die wichtigsten Inhalte noch einmal zusammengefasst.

So stellst du sicher, dass du die Erdung korrekt vornimmst – falls es nötig ist. Kontaktiere bei weiter bestehenden Unsicherheiten eine Fachperson, damit diese die Erdung für dich vornimmt und dich berät.

Sicherheit geht immer vor!

Was ist ein Erdungsstab und wofür ist er gut?

Der Erdungsstab ist über einen Kupferdraht mit deinem Notstromaggregat verbunden. Er leitet unerwünschte elektrische Ströme ins Erdreich ab.

Das verhindert, dass Menschen bei Berührung zu Schaden kommen. Die Erdung schützt auch die Hauselektronik vor Schäden durch elektrostatische Aufladung und andere unerwünschte Ströme.

Auch interessant: „Wie lange hält ein Notstromaggregat?

Muss ich den Generator beim Camping erden?

Du musst nicht jedes Aggregat zu jeder Zeit erden. Bei kleinen, mobilen Generatoren sind die einzelnen Bauteile oft mit dem Rahmen verbunden. Dadurch ist eine Erdung bereits vorhanden.

Schaue im Zweifelsfall in der Bedienungsanleitung deines Aggregats nach. Bedenke, dass eine Erdung unbedingt erforderlich ist, wenn du den Generator an ein Kabelnetz anschließt.

Kann ich meinen Generator mit der Hauserde erden?

Ein Anschluss an die Hauserde ist möglich. Dieses Vorgehen kommt infrage, wenn sich dein Generator nicht weit von deinem Wohnhaus entfernt befindet. Stelle bei längeren Verbindungswegen zum Generator sicher, dass der Kupferdraht geschützt ist.

Was passiert, wenn ich mein Notstromaggregat nicht erde?

Eine nicht vorhandene oder falsche Erdung ist im schlimmsten Fall lebensgefährlich. Nicht jeder Stromschlag mit 400 Volt endet tödlich. Eine solche Erfahrung möchten wir dir jedoch ersparen.

Deshalb weisen wir nachdrücklich auf eine korrekte und sorgfältig vorgenommene Erdung hin.

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Unser Fazit

Es gilt: Schließt du dein Notstromaggregat an dein Hausnetz an, ist eine Erdung erforderlich. Die Erdung schützt dich und andere Menschen vor den schwerwiegenden Folgen eines Stromschlags.

Erfolgt kein Anschluss an das Hausnetz, ist eine Erdung nicht zwangsläufig erforderlich. Überprüfe die Bedienungsanleitung deines Aggregats und informiere dich über gesetzliche Vorschriften.

Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du eine Erdung selbst durchführen. Achte unbedingt darauf, dass du den Erdungsstab mindestens einen Meter tief in die Erde treibst. Lege das erforderliche Werkzeug parat und stelle sicher, dass du alle Arbeitsschritte korrekt ausgeführt hast.

Bist du dir unsicher, dann zögere nicht, die Hilfe einer Fachperson in Anspruch zu nehmen.

Gutes Gelingen!

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